Gästezahl hat sich verdoppelt
Nikolausrock Stimmung im Bürgerhaus bestens
Von Silke Bauer
Rock vom Feinsten gab es am vergangenen Samstag im Bürgerhaus: Die Freiwillige Feuerwehr Vollmersbach hatte bereits zum dritten Mal zum Nikolausrock geladen. Dieser hat sich inzwischen zu einer festen Größe in der Hunsrücker Livemusikszene etabliert. „Wir sind sehr zufrieden mit den diesjährigen Besucherzahlen“, berichtet Feuerwehrhauptmann Jürgen Christmann, der hauptverantwortliche Initiator der Veranstaltung. „Bisher haben wir 250 Karten verkauft, das sind doppelt so viele wie im vergangenen Jahr.“ Der Nikolausrock sei längst kein Geheimtipp mehr, viele Besucher reisten eigens aus anderen Landkreisen an, um in Vollmersbach zu feiern.
„Das ist für uns das größte Lob“, freut sich Christmann. Den Auftakt machte die saarländische Band Lunatic, die bereits im vergangenen Jahr beim Nikolausrock zahlreiche neue Fans gewonnen hatte. Die fünf Musiker, die unter anderem schon als Vorband von bekannten Gruppen wie Jupiter Jones und der legendären DDR-Rockband Puhdys aufgetreten sind, spielen ausschließlich eigene englischsprachige Melodic-Rock-Songs. Diese stammen aus der Feder von Frontfrau Marie Busi, die am Samstagabend die Zuschauer mit ihrer kristallklaren Stimme begeisterte. „Davon bekommt man richtig Gänsehaut“, sagt eine Besucherin und zeigt auf ihre Unterarme.
Als um 22 Uhr mit der Tributeband Purple der Topact des Abends die Bühne betritt, werden die fünf Bandmitglieder bereits vom Publikum mit freudigen Rufen begrüßt, denn auch sie kennt man noch aus dem vergangenen Jahr. Leadsänger Ronny Moucka, der äußerlich ein wenig an Peter Maffay erinnert, Bassist Werner Eismann, dessen Zwillingsbruder und Gitarrist Gerhard sowie Schlagzeuger Michael Walter sprühten nur so vor guter Laune und nahmen das Publikum mit auf eine Reise durch 20 Jahre Rockgeschichte.
Mit bekannten Songs wie „The show must go on“ von Queen, „Rosanna“ von Toto, „Highway to hell“ von ACDC oder Bon Jovis Klassiker „It’s my life” begeisterten die Musiker Besucher aller Altersgruppen. „Ich finde das Konzert ganz wunderbar“, freut sich die 78 Jahre alte Johanna Juchem, die ganz in der Nähe des Gemeindehauses wohnt. „Beim letzten Mal konnte ich die Musik von meinem Bett aus hören, und dieses Jahr wollte ich unbedingt selbst dabei sein“, erzählt die Rentnerin, die von ihrer 88-jährigen Freundin begleitet wird. Auch diese ist von der Veranstaltung begeistert und kann nicht verstehen, dass viele Menschen ihres Alters Rockmusik nicht mögen. „Man kann ja nicht immer nur Blasmusik hören“, sagt die alte Dame und lacht. Dann mischt sie sich wieder unter die anderen Zuschauer, die inzwischen ausgelassen zu Status Quos krachendem Erfolgshit „Rockin' all over the world“ singen und tanzen. Erst um zwei Uhr nachts ist die Party im Bürgerhaus beendet.
Nahe Zeitung vom Montag, 24. November 2014, von Silke Bauer